Weihnachten (natale) in Italien verlangt nicht nach Ruhe, Stille, Weihnachtslieder, Kerzenschein und die sonstige hierzulande übliche Weihnachtsromantik. Das Fest ist wie alle Feste laut, ausgelassen, hell und mit kulinarischem Schwerpunkt.
Seit der Zeit des heiligen Franz von Assisi ist in Italien die Krippe, il presepe, populär. Ab dem 8.12.. also am Tag von Maria Empfängnis, wird in den Familien gemeinsam mit den Kindern an der Krippe gebastelt. Sie bekommt einen Ehrenplatz im Wohnzimmer und erreicht zuweilen ein meterhohes Ausmaß. Es entstehen Krippenlandschaften mit vielen Figuren und detailreichen Straßen- und Marktszenen.In der Altstadt von Neapel gibt es eine ganze Straße, die Via San Gregorio Armeno, die als die Straße der Krippenbauer bekannt ist. Dort kann man das ganze Jahr über die schönsten Weihnachtsfiguren kaufen.
Seit ein paar Jahrzehnten stellen die Italiener zu Hause auch Weihnachtsbäume auf, die aber immer aus Plastik sind und auf denen statt echten Kerzen grell und abwechselnd bunte leuchtende Lichterketten flackern. Tja, und auch das Christkind als Überbringer der Geschenke suchen wir vergeblich. Es ist Babbo Natale, der wie Santa Claus aussehende Weihnachtsmann, der den Kindern Päckchen neben die Krippe oder unter den Baum legt. Während am 24., also am Heiligen Abend (la vigilia) noch fleischlos gegessen wird, biegen sich die Tische dann beim Weihnachtsessen am 25.12.
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